Ein Fachwerkhaus mit langer Geschichte
Interview mit dem Bauherren
"Unsere Wohnsituation hat sich deutlich verbessert. Es ist spürbar wärmer."
Gerhard Engel berichtet der Redaktion von „zimmermeister-modernisieren“ über seine Erfahrungen mit einem historischen Bauwerk. [zum Interview ...]
Ein Fachwerkhaus mit langer Geschichte
Wer im südöstlich von Karlsruhe gelegenen Wilferdingen dieses Wohn- und Geschäftshaus sieht, kommt kaum darauf, dass es auf eine Geschichte von 400 Jahren zurückblicken kann. Laut Gebäudeinschrift wurden die Grundmauern bereits 1609 erichtet. Heute bewohnt es Herr Engel senior. Das Geschäft im Erdgeschoss (Sattlerei, Tapeziergeschäft, Vorhänge und Bettwaren) wird von seiner Familie in dritter Generation betrieben.
Das Dach des Hauses benötigte dringend eine bessere Wärmedämmung, zudem waren die alten Dachflächenfenster des Dachgeschosses defekt. Als Fachwerkhaus errichtet, hat dieses Bauwerk schon viele bauliche Eingriffe klaglos
überstanden. Es ist ein gutes Beispiel für die Langlebigkeit und Wandlungsfähigkeit eines Gebäudes in Holzbauweise. Heutzutage wird viel über nachhaltiges Bauen diskutiert – Häuser dieser Art führen dieses Prinzip schon seit Jahrhunderten vor.
Ein gut gedämmtes Dach erspart erhebliche Kosten
Die energieeffiziente Sanierung eines Hauses spart langfristig erhebliche Kosten angesichts steigender Energiepreise und trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Wärmedämmung ist die Sanierungsmaßnahme mit dem größten Energieeinsparpotenzial. Die Dachflächen haben hieran einen großen Anteil: über sie entweichen bei ungedämmten Gebäuden bis zu 25 Prozent der Wärme. Das bedeutet, dass hier ein Viertel der aufgewendeten Energie zur Beheizung des Hauses verloren geht.
Die mit den Dachdämmarbeiten beauftragte Zimmerei von Klaus Leonhardt aus Remchingen hat einen Teil der Geschichte des Hauses begleitet. Schon Herr Leonhardt senior war hier als Zimmermann tätig. Sein Sohn Klaus kennt das Gebäude bereits seit den 1970er Jahren. Er bringt es nun auf den Stand der aktuell gültigen Energieeinspar-Verordnung (EnEV) von 2009. Viele kniffelige Detailpunkte bei Dachflächenfenstern, Anbauten und dem traufseitigen Dachüberstand stellen ihn vor eine interessante Aufgabe. Neben der Dämmung bietet die Sanierung natürlich auch eine gute Gelegenheit für eine neue Dacheindeckung.
Planung
Der grundsätzliche Dachaufbau geht aus dieser Schnittzeichnung hervor. Die Planung sieht eine Aufsparrendämmung vor. Hierbei wird über die gesamte Dachfläche eine geschlossene Haube aus Dämmelementen verlegt, die sowohl den Wohnraum als auch die Dachkonstruktion schützt. In der Praxis erweist sich dieses Verfahren als die bauphysikalisch beste Dämmmethode. Schon bei der Planung bringt der Zimmermeister sein Fachwissen ein und erstellt sowohl einen Wärmeschutz- als auch einen Feuchteschutznachweis. Eine Aufsparrendämmung bietet zudem den Vorteil, dass während der Arbeiten das Dachgeschoss weiter bewohnbar bleibt. Nur in der kurzen Zeit des Austausches der Dachfenster sind die Bewohner direkt betroffen.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Haus mit langer Geschichte
- Ausführung im Detail
- Die Sanierung ist abgeschlossen
- Interview mit dem Bauherren