In der ursprünglichen Konstruktion dienten die äußeren Spanplatten zur Aussteifung der Wandelemente. Um den erhöhten Anforderungen an die Wärmedämmung gerecht zu werden, werden die Spanplatten durch ein Wärmedämmverbundsystem ersetzt. Die Aussteifung der Wände erfolgt nun über neu eingebrachte Diagonalstreben innerhalb der Wandtafel. Für die Volldämmung der Gefache haben sich die Zimmerer für Holzfaserdämmmatten entschieden, ein flexibler hochdämmender und diffusionsoffener Holzfaserdämmstoff, der leicht zu transportieren und verarbeiten ist. Die 14 cm dicken Matten werden passend geschnitten und in die Wandgefache gepresst. Bevor jedoch die Gefache gedämmt werden, werden alle inneren Wandöffnungen – etwa für Steckdosen – mit Klebebändern luftdicht verschlossen. Eine zusätzliche dampfbremsende Schicht oder Folie ist nicht notwendig, da der Sperrwert der vorhandenen inneren Holzwerkstoffplatte ausreichende Luftdichtheit gewährleistet.
An der Eingangsseite sind nun alle Gefache der Tafelelemente mit Holzfaserdämmmatten ausgefüllt worden. Darüber kommt danach als zusätzliche Dämmung im Erdgeschoss ein Wärmedämmverbundsystem aus 6 cm dicken Holzfaser-Sandwich-Dämmplatten, die umlaufend mit Nut und Feder ausgestattet sind und später verputzt werden. Im Bereich der Giebel werden auf den Holzständern der Tafelelemente weitere Holzfaserdämmplatten montiert, die im Gegensatz zu den anderen Platten an ihrer Außenseite hydrophobiert, also wasserabweisend, sind. Sie können daher hinter der Fassade liegend eine Funktion als zweite wasserableitende Schicht übernehmen. Die Platten werden im Giebel genau der Neigung des Daches angepasst. Darauf kommt eine Konterlattung und Lattung, auf der später als Außenwandbekleidung Vollholzprofile angebracht werden. Die Außenwände des Hauses sind nun vollständig gedämmt. Das Wärmedämmverbundsystem wird in den kommenden Tagen durch den Grundputz geschichtet. Danach folgt als letzte Maßnahme im Giebelbereich die Holzaußenbekleidung durch die Zimmerer.
Der Putzer ist da: Auf den Holzfaserdämmmatten im Erdgeschoss bringt er einen Grundputz auf, der durch eine Armierung aus Kunststoffgewebe verstärkt wird. Nach der Montage der Vollholzprofile im Giebelbereich wird der abschließende Oberputz aufgebracht. Danach kann die Arbeit zur Bekleidung der Giebel beginnen. Die Außenbekleidung besteht aus einer Boden-Deckelschalung aus werkseitig beschichteten Vollholzprofilen. Dadurch wird eine sehr gute Oberflächenqualität erreicht. Die für den Dachverlauf angeschnittenen Stirnflächen der Bretter werden nachträglich mit einem Anstrich geschützt.
Die Sanierung ist nun abgeschlossen. Der Hauseingang wurde zusätzlich mit einem Vordach ausgestattet. Fazit: Die Bauherren sind sehr zufrieden. Schon kurz nach Fertigstellung der Arbeiten zeigte sich der wesentliche Erfolg an den ausbleibenden Zugerscheinungen und später dann an dem deutlich gesunkenen Gasverbrauch des Hauses. Auch die Zimmerei Arp hat wieder gute Erfahrungen mit der Holzfaserdämmung gemacht. Der Baustoff ist einfach zu verarbeiten, zudem bietet der diffusionsoffene Aufbau eine äußerst robuste Wandkonstruktion.
Inhaltsverzeichnis
- Ein Haus in die Jahre gekommen
- Die Demontage der alten Konstruktion
- Die Sanierung beginnt